Der Begriff Public Solitude, übersetzt: Öffentliche Einsamkeit, stammt aus der Schauspiel-Methodik des berühmten russischen Regisseurs und Theaterreformers Konstantin Stanislawski. Stanislawski, der Generationen von Schauspielerinnen und Schauspielern wie auch den Method-Acting-Erfinder Lee Strasberg prägte, beschrieb damit einen Zustand, in dem die Darstellerinnen und Darsteller während des Spiels so in ihre Rolle versinken, dass sie das Publikum vergessen. Sie gehen völlig in der Rolle auf, handeln instinktiv und von selbst, aus dem Unbewussten heraus.
In Charmaine Pohs Sicht beschreibt dieser Begriff eine Form der Isolation, in der die Grenzen zwischen Kind und Schauspielerin, Rolle und Person verschwimmen. Ihre 2-Kanal-Videoinstallation zeigt Poh als Kinderdarstellerin in der Serie „We are REM" (2002-2004), allein und unsicher auf einem Bett sitzend. Auf dem zweiten Bildschirm erscheint ihr Avatar E-Ching, das Mädchen aus der Serie. Die Figur wiederholt mit unterschiedlicher Betonung und vor wechselnden Hintergründen die Phrase, dass sie Pixel-Fleisch, aus Code geboren, unsterblich und zwölf sei. Störungen und Bildfehler, sogenannte Glitches, häufen sich, der Ton setzt aus, beide Figuren flackern. Schließlich ist nicht mehr klar, ob nicht beide Aufnahmen digitale Fälschungen, sogenannte Deep-Fakes, sind.
Wie auch in ihrem Video „GOOD MORNING YOUNG BODY" untersucht Poh in „public solitude" die Grenzen zwischen Authentizität und Performance, Realität und Virtualität, innerem und äußerem Erleben.
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Der Begriff Public Solitude, übersetzt: Öffentliche Einsamkeit, stammt aus der Schauspiel-Methodik des berühmten russischen Regisseurs und Theaterreformers Konstantin Stanislawski. Stanislawski, der Generationen von Schauspielerinnen und Schauspielern wie auch den Method-Acting-Erfinder Lee Strasberg prägte, beschrieb damit einen Zustand, in dem die Darstellerinnen und Darsteller während des Spiels so in ihre Rolle versinken, dass sie das Publikum vergessen. Sie gehen völlig in der Rolle auf, handeln instinktiv und von selbst, aus dem Unbewussten heraus.
In Charmaine Pohs Sicht beschreibt dieser Begriff eine Form der Isolation, in der die Grenzen zwischen Kind und Schauspielerin, Rolle und Person verschwimmen. Ihre 2-Kanal-Videoinstallation zeigt Poh als Kinderdarstellerin in der Serie „We are REM" (2002-2004), allein und unsicher auf einem Bett sitzend. Auf dem zweiten Bildschirm erscheint ihr Avatar E-Ching, das Mädchen aus der Serie. Die Figur wiederholt mit unterschiedlicher Betonung und vor wechselnden Hintergründen die Phrase, dass sie Pixel-Fleisch, aus Code geboren, unsterblich und zwölf sei. Störungen und Bildfehler, sogenannte Glitches, häufen sich, der Ton setzt aus, beide Figuren flackern. Schließlich ist nicht mehr klar, ob nicht beide Aufnahmen digitale Fälschungen, sogenannte Deep-Fakes, sind.
Wie auch in ihrem Video „GOOD MORNING YOUNG BODY" untersucht Poh in „public solitude" die Grenzen zwischen Authentizität und Performance, Realität und Virtualität, innerem und äußerem Erleben.
Charmaine Poh, public solitude, 2022
Digitales Zwei-Kanal-Video, Deepfake
4’00’’
© Charmaine Poh
Hinweis: Die Audiotranskription ist von einer KI eingesprochen.
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