Linien, in unregelmäßigen Abständen unterbrochen, ziehen sich scheinbar endlos über das Papier. Sind es Schriftlinien? Notenlinien? Ein Morsecode? Elena Asins hat ihre Kunst einmal als Kryptogramm bezeichnet, als einen Geheimtext, den Betrachterinnen und Betrachter erst entziffern müssten.
Ihre Werke basieren auf ihren Forschungen zu mathematischen Strukturen, Logik und Zufall. In den 1960er Jahren gehörte sie zu einer Gruppe von Künstlern, Architekten und Ingenieuren, die an der Universität Madrid das neue Phänomen des Computers für sich entdeckten. Als eine der ersten Künstlerinnen nutzte sie Computer für ihre Kunst. Hat sie hier vielleicht einen Binärcode visualisiert – eine Abfolge von Nullen und Einsen, Fluss und Unterbrechung des Stroms, die der Rechenarbeit von Computern zugrunde liegt?
Ja und Nein, denn hier befasst sie sich mit Yin und Yang, dem dualistischen Prinzip der chinesischen Philosophie – mit dem Gegenteil von Berechnung: dem Zufall. I Ching hat ihr Werk benannt – nach einer jahrtausendealten chinesischen Schrift, dem Buch der Wandlungen. Das I Ging, wie man es in Deutschland nennt, ist eine Sammlung von Weisheitssprüchen, denen Strichzeichen zugeordnet sind. Es wird seit jeher als Orakel genutzt: Durch das sechsmalige Werfen von Münzen oder Knochen werden sechs durchgängige – Yang – oder unterbrochene – Yin – Linien ermittelt. Diese Kombination lässt sich im Buch der Wandlungen nachschlagen. Der zugehörige Spruch ist die Antwort des Orakels. Hätten Sie nun das I Ging zur Hand, könnten Sie die Kombinationen aus Strichen in eine Botschaft übersetzen.
Eine der grundlegenden Weisheiten des Buches lautet: alles ist stets im Fluss, in der Veränderung. Der beständige Wandel scheint sich auch hier auf dem Papier bis in die Unendlichkeit fortzusetzen.
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Elena Asins
Linien, in unregelmäßigen Abständen unterbrochen, ziehen sich scheinbar endlos über das Papier. Sind es Schriftlinien? Notenlinien? Ein Morsecode? Elena Asins hat ihre Kunst einmal als Kryptogramm bezeichnet, als einen Geheimtext, den Betrachterinnen und Betrachter erst entziffern müssten.
Ihre Werke basieren auf ihren Forschungen zu mathematischen Strukturen, Logik und Zufall. In den 1960er Jahren gehörte sie zu einer Gruppe von Künstlern, Architekten und Ingenieuren, die an der Universität Madrid das neue Phänomen des Computers für sich entdeckten. Als eine der ersten Künstlerinnen nutzte sie Computer für ihre Kunst. Hat sie hier vielleicht einen Binärcode visualisiert – eine Abfolge von Nullen und Einsen, Fluss und Unterbrechung des Stroms, die der Rechenarbeit von Computern zugrunde liegt?
Ja und Nein, denn hier befasst sie sich mit Yin und Yang, dem dualistischen Prinzip der chinesischen Philosophie – mit dem Gegenteil von Berechnung: dem Zufall. I Ching hat ihr Werk benannt – nach einer jahrtausendealten chinesischen Schrift, dem Buch der Wandlungen. Das I Ging, wie man es in Deutschland nennt, ist eine Sammlung von Weisheitssprüchen, denen Strichzeichen zugeordnet sind. Es wird seit jeher als Orakel genutzt: Durch das sechsmalige Werfen von Münzen oder Knochen werden sechs durchgängige – Yang – oder unterbrochene – Yin – Linien ermittelt. Diese Kombination lässt sich im Buch der Wandlungen nachschlagen. Der zugehörige Spruch ist die Antwort des Orakels. Hätten Sie nun das I Ging zur Hand, könnten Sie die Kombinationen aus Strichen in eine Botschaft übersetzen.
Eine der grundlegenden Weisheiten des Buches lautet: alles ist stets im Fluss, in der Veränderung. Der beständige Wandel scheint sich auch hier auf dem Papier bis in die Unendlichkeit fortzusetzen.
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