12.9.2024 - 10.3.2025
Rohini Devasher: Borrowed Light
Deutsche Bank "Artist of the Year" 2024
Rohini Devasher beschäftigt sich mit den Schnittstellen von Wissenschaft, Kunst und Philosophie. Borrowed Light, Devashers erste institutionelle Einzelausstellung in Europa, ist geprägt von ihrer langjährigen Auseinandersetzung mit der Astronomie, in der das Licht eine zentrale Rolle spielt. Der Schlüssel zur Erforschung neuer Kosmologien zwischen dem Menschlichen und dem Nichtmenschlichen liegt für sie in der Betrachtung des Zusammenspiels von Ort, Beobachtenden und Beobachtung.
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Devasher ist so lange als Amateurastronomin aktiv, wie sie als Künstlerin arbeitet. Sie kollaboriert dabei mit anderen Astronom*innen, um die Erzählungen, Gespräche und Geschichten derjenigen zu erforschen, deren Leben sich durch die Betrachtung des Nachthimmels verändert hat. Die Künstlerin untersucht die abgelegenen und oft ungewöhnlichen Orte, an denen sich diese Menschen versammeln, und wie sie auf der Grundlage ihrer Beobachtungen interagieren. Zu diesen Lokationen zählen internationale Forschungsstationen und Observatorien in ganz Indien wie u. a. das Indian Astronomical Observatory Hanle, Gauribidanur Radio Observatory, Giant Meter Wave Radio Telescope Array, National Centre for Radio Astronomy und das Kodaikanal Solar Observatory, wie auch Orte, an denen Sonnenfinsternisse sichtbar werden.
Dies führt sie zu grundlegenden Fragen, die wir uns als Spezies stellen. Was ist das Universum? Wie können wir es erfassen? Wie beschreiben, sammeln, sortieren, kartieren und messen wir, was wir sehen? Inwiefern prägen unsere Geschichte und unser Weltbild, wie wir Daten lesen, etwas wahrnehmen? Devasher interessiert sich sehr für die Werkzeuge und Technologien, die diese Beobachtungen ermöglichen, und wird von ihnen inspiriert.
Das Beobachten von Naturphänomenen ist seit Jahrtausenden in der indischen Geschichte und Kultur verankert, darunter insbesondere die Astronomie. Dabei schätzte man an der Himmelskunde die genaue Messung, ihre Daten, Tabellen und Kalkulationen ebenso wie die sinnliche und spirituelle Erfahrung des Kosmos und übernahm diese in andere Wissenschaften, Kunst und Architektur.
Borrowed Light, der Titel der Ausstellung, ist ein architektonischer Begriff für reflektiertes Licht oder Licht, das aus einem angrenzenden Raum „geliehen“ wird, um einen sonsten dunklen Raum oder Durchgang zu beleuchten. Für Devasher ist Borrowed Light eine Meditation über Vergänglichkeit, Licht und Zeit. Unsere Verbindung zum Himmel und dem, was dahinter liegt, kann ein Weg sein, sich eine Zukunft des Lebens auf dem Planeten auf der Grundlage von Solidarität und Empathie vorzustellen.
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Kuratiert von Britta Färber, Global Head of Art & Culture Deutsche Bank
Zeige Inhalt von Biografie der Künstlerin Rohini Devasher
* 1978, Neu-Delhi, Indien, arbeitet u.a. mit Video, Malerei, Druckgrafik, Zeichnung und Installation. Devasher untersucht in ihren Werken die Komplexität von Ökologie, Kosmologie und Technologie. Die theoretischen Grundlagen ihrer Arbeit basieren auf Wissenschaftsgeschichte, Philosophie, spekulativer Fiktion und Eco-Horror.
In letzter Zeit wurden ihre Arbeiten u. a. gezeigt in der Minnesota Street Project Foundation, San Francisco, Kunsthalle Bern, Museum Catharijneconvent, Utrecht, Warehouse 421, Abu Dhabi, Rubin Museum of Art, New York, Sea Art Festival, Busan, Akademie der bildenden Künste, Wien, Kunst Leuven City Festival, Sharjah Biennale 14, Kaserne Basel, im Museu d’Art Contemporani de Barcelona und Dr. Bhau Daji Lad Mumbai City Museum, im Museum für Kunst, Architektur und Technologie (MAAT), Lissabon, und im ZKM Karlsruhe.
2023 war Devasher Stipendiatin für Kunst am CERN (Europäische Organisation für Kernforschung) in Genf, und am International Centre for Theoretical Sciences (ICTS-TIFR) in Bengaluru.
Sie hat einen BFA in Malerei des New Delhi’s College of Art und einen MFA in Druckgrafik der Winchester School of Art, University of Southampton. Sie wird u. a. von Wendi Norris Gallery, San Francisco, und Projekt 88, Mumbai, vertreten.
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Seit 2010 zeichnet die Deutsche Bank jährlich Künstler*innen aus und bietet so neuen Positionen in der aktuellen Kunst eine Plattform. Rohini Devasher wurde von Stephanie Rosenthal, Direktorin des Guggenheim Abu Dhabi Project, vorgeschlagen und von der Bank für die Auszeichnung ausgewählt. Das Werk des „Artist of the Year“ soll dabei immer von gesellschaftlicher und künstlerischer Relevanz sein und neue Perspektiven auf die Gegenwart entwickeln. Das Programm umfasst neben der Einzelausstellung einen Katalog und Ankäufe für die Unternehmenssammlung.
FreeTour
samstags (auf Englisch) und sonntags (auf Deutsch), jeweils 15 Uhr
Programm
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Artist of the Year 2024: Rohini Devasher
mit ihrer Ausstellung „Borrowed Light“
vom 12. September 2024 bis zum 10. März 2025
Die Deutsche Bank vergibt einmal im Jahr die Auszeichnung „Artist of the Year“. „Artist of the Year“ ist Englisch und bedeutet „Künstler*in des Jahres“.
Die Kunstwerke sollen Themen behandeln, die in unserer Gesellschaft aktuell und wichtig sind. Die Deutsche Bank zeigt die Kunstwerke in einer Ausstellung im PalaisPopulaire und in einem Ausstellungskatalog. So können mehr Menschen diese*n Künstler*in kennenlernen. Die Auszeichnung „Artist of the Year“ gibt es seit 13 Jahren.
Wer bekommt die Auszeichnung 2024?
Die Künstlerin Rohini Devasher wurde 1978 in Neu-Delhi, Indien geboren. Sie arbeitet in ihrer Kunst mit Video, Malerei, Druckgrafik, Zeichnung und Installation. Devasher untersucht in ihren Werken den Zusammenhang von Ökologie, Astronomie und Technologie. Sie verbindet in ihrer Arbeit Wissenschaft, Kunst, Philosophie und menschliche Ängste vor den Folgen der Zerstörung der Natur. „Borrowed Light“ [„geliehenes Licht“] ist ihre erste Einzelausstellung in Europa.
Devasher beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Astronomie und beobachtet dabei die Sonne, die Planeten und Sterne unseres Universums. Dabei hat das Licht der Sonne eine große Bedeutung. Die Künstlerin untersucht, wie der Ort, die Beobachtenden und der Vorgang der Beobachtung von Licht zusammenwirken.
In diesem Zusammenhang interessiert sich Devasher sehr für die Werkzeuge und Technologien, die diese Beobachtungen ermöglichen. Diese Werkzeuge beeinflussen ihre künstlerische Arbeit. Sie ist schon so lange als Amateur-Astronomin aktiv wie als Künstlerin. Deshalb arbeitet sie mit anderen Astronom*innen intensiv zusammen, sowohl Hobby-Astronom*innen als auch Profis.
Die Künstlerin erforscht für ihre Arbeiten die Geschichten von Menschen, die den Nachthimmel beobachten. Sie besucht abgelegene Orte, an denen sich diese Menschen treffen. Dazu gehören Forschungsstationen, Beobachtungen von Sonnenfinsternissen und Sternwarten in ganz Indien, zum Beispiel:
- Indian Astronomical Observatory (IAO) Hanle
- Gauribidanur Radio Observatory
- Kodaikanal Solar Observatory (KSO)
Was können Sie in der Ausstellung sehen?
Der Titel der Ausstellung „Borrowed Light“ ist ein Begriff aus der Architektur.
Er beschreibt ein reflektiertes Licht oder ein Licht, das aus einem anderen Raum kommt, um einen dunklen Raum zu erhellen. Für Rohini Devasher ist Borrowed Light ein Nachdenken über Vergänglichkeit, Licht und Zeit. Sie ist überzeugt, dass unsere Verbindung zum Himmel und zum Universum, das dahinter liegt, uns helfen kann:
Wir können uns dann eine Zukunft des Lebens auf der Erde mit Solidarität
und Mitgefühl besser vorstellen.
Das Kunstwerk „One Hundred Thousand Suns“ [„Einhundert Tausend Sonnen“] ist der Mittelpunkt der Ausstellung. Es zeigt Fotos der Sonne, die in der historischen Sternwarte von Kodaikanal in Südindien gemacht wurden. Dort zeichnen die Mitarbeiter*innen seit 1904 täglich Bilder der Sonne auf, wenn die Wettersituation es erlaubt.
Diese Beobachtungen zeigen die Komplexität der Astronomie. Sie zeigen aber auch, dass das „Sehen“ viel mehr umfasst, als wir uns vorstellen können.
Was will die Künstlerin mit dieser Ausstellung ausdrücken?
Devasher stellt in ihrer künstlerischen Arbeit grundlegende Fragen über das Universum, wie auch viele andere Menschen, die ihr Leben und Dasein besser verstehen möchten:
- Was ist das Universum?
- Wie können wir es in seiner Größe verstehen?
- Worauf achten wir, wenn wir in den Himmel schauen - wie beschreiben,
sammeln, sortieren, messen und dokumentieren wir, was wir sehen? - Wie wird unsere Wahrnehmung durch unsere Geschichte
und unser Weltbild beeinflusst?
In der indischen Geschichte und Kultur ist das Beobachten von Naturphänomenen seit Jahrtausenden wichtig. Dabei wird besonders die Astronomie geschätzt.
Sie ist eine Wissenschaft mit genauer Messung und Datengewinnung. Gleichzeitig erlebt man das Universum dabei auch sinnlich und spirituell. Diese Erfahrungen beeinflussen dann auch andere Wissenschaften, die Kunst und die Architektur.
Die früheren Ausstellungen der Künstlerin
Die Kunstwerke von Rohini Devasher wurden zum Beispiel in diesen Museen gezeigt:
- Minnesota Street Project Foundation, San Francisco
- Kunsthalle Bern
- Museum Catharijneconvent, Utrecht
- Warehouse 421, Abu Dhabi
- Rubin Museum of Art, New York
- Sea Art Festival, Busan
- Akademie der bildenden Künste, Wien
- Kunst Leuven City Festival
- Sharjah Biennale 14
- Kaserne Basel
- Museu d’Art Contemporani de Barcelona
- Dr. Bhau Daji Lad Mumbai City Museum
- Museum für Kunst, Architektur und Technologie (MAAT), Lissabon
- ZKM Karlsruhe
Rohini Devasher hat in Indien und England Kunst studiert mit diesen Abschlüssen:
- Bachelor of Fine Arts in Malerei, New Delhi’s College of Art
- Master of Fine Arts in Druckgrafik, Winchester School of Art, University of Southampton
Im Jahr 2023 war Devasher mit einem Stipendium für Kunst am CERN (Europäische Organisation für Kernforschung) in Genf, Schweiz tätig und am International Centre for Theoretical Sciences in Bengaluru, Indien. Rohini Devasher wird unter anderem von diesen Kunstgalerien vertreten:Wendi Norris Gallery (San Francisco) & Projekt 88 (Mumbai)
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