2018 – heute
PalaisPopulaire

Am 27. September 2018 eröffnete die Deutsche Bank ihr internationales Forum für Kunst und Kultur im historischen Prinzessinnenpalais in Berlins Mitte. Es entstanden 750 Quadratmeter Ausstellungsfläche für zeitgenössische Kunst und ein fester Ort für Präsentationen aus der Sammlung Deutsche Bank.

Das PalaisPopulaire erweitert die Aktivitäten der Anfang 2018 geschlossenen Deutsche Bank KunstHalle, die als reines Ausstellungshaus konzipiert war.

12.9.2024 - 10.3.2025
Rohini Devasher: Borrowed Light
Deutsche Bank „Artist of the Year" 2024

Rohini Devasher beschäftigt sich mit den Schnittstellen von Wissenschaft, Kunst und Philosophie. Borrowed Light, Devashers erste institutionelle Einzelausstellung in Europa, ist geprägt von ihrer langjährigen Auseinandersetzung mit der Astronomie, in der das Licht eine zentrale Rolle spielt. Der Schlüssel zur Erforschung neuer Kosmologien zwischen dem Menschlichen und dem Nichtmenschlichen liegt für sie in der Betrachtung des Zusammenspiels von Ort, Beobachtenden und Beobachtung.

Devasher ist so lange als Amateurastronomin aktiv, wie sie als Künstlerin arbeitet. Sie kollaboriert dabei mit anderen Astronom*innen, um die Erzählungen, Gespräche und Geschichten derjenigen zu erforschen, deren Leben sich durch die Betrachtung des Nachthimmels verändert hat. Die Künstlerin untersucht die abgelegenen und oft ungewöhnlichen Orte, an denen sich diese Menschen versammeln, und wie sie auf der Grundlage ihrer Beobachtungen interagieren. Zu diesen Lokationen zählen internationale Forschungsstationen und Observatorien in ganz Indien wie u. a. das Indian Astronomical Observatory Hanle, Gauribidanur Radio Observatory, Giant Meter Wave Radio Telescope Array, National Centre for Radio Astronomy und das Kodaikanal Solar Observatory, wie auch Orte, an denen Sonnenfinsternisse sichtbar werden.

Dies führt sie zu grundlegenden Fragen, die wir uns als Spezies stellen. Was ist das Universum? Wie können wir es erfassen? Wie beschreiben, sammeln, sortieren, kartieren und messen wir, was wir sehen? Inwiefern prägen unsere Geschichte und unser Weltbild, wie wir Daten lesen, etwas wahrnehmen? Devasher interessiert sich sehr für die Werkzeuge und Technologien, die diese Beobachtungen ermöglichen, und wird von ihnen inspiriert.

Das Beobachten von Naturphänomenen ist seit Jahrtausenden in der indischen Geschichte und Kultur verankert, darunter insbesondere die Astronomie. Dabei schätzte man an der Himmelskunde die genaue Messung, ihre Daten, Tabellen und Kalkulationen ebenso wie die sinnliche und spirituelle Erfahrung des Kosmos und übernahm diese in andere Wissenschaften, Kunst und Architektur.

Borrowed Light, der Titel der Ausstellung, ist ein architektonischer Begriff für reflektiertes Licht oder Licht, das aus einem angrenzenden Raum „geliehen“ wird, um einen sonsten dunklen Raum oder Durchgang zu beleuchten. Für Devasher ist Borrowed Light eine Meditation über Vergänglichkeit, Licht und Zeit. Unsere Verbindung zum Himmel und dem, was dahinter liegt, kann ein Weg sein, sich eine Zukunft des Lebens auf dem Planeten auf der Grundlage von Solidarität und Empathie vorzustellen.

Kuratiert von Britta Färber, Global Head of Art & Culture Deutsche Bank

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Rohini Devasher, One Hundred Thousand Suns (Video still), 2023 © Rohini Devasher

19.6. – 7.10.2024
Galli - Seht zu, wie ihr zurechtkommt

Die Künstlerin Galli wurde 1944 im Saarland geboren. Nach der Grundlehre an der Werkkunstschule in Saarbrücken bei Oscar Holweck, zog sie 1969 nach Berlin und studierte bei dem der Cobra-Gruppe nahestehenden niederländischen Künstler und Grafiker Martin Engelmann - dessen Meisterschülerin sie später auch wurde. Galli kam nach Berlin als der Geist der 68er-Bewegung noch in der Luft lag und Provokation, Aufbruch und Umbruch nicht nur an der Hochschule zu spüren war. Anfang der 1980er Jahre entwickelte sich in Deutschland und Österreich die Strömung der Neuen Wilden, einer hauptsächlich von Männern dominierten Gruppierung, der Galli gern zugeordnet wird, von der sie sich aber in ihrer Malerei bewusst distanzierte.

Die Ausstellung "Seht zu, wie ihr zurechtkommt", kuratiert von Annabell Burger, zeigte rund fünfzig Werke, die zwischen 1985 und 2015 entstanden sind. Darunter selten gezeigte Künstlerinnenbücher und Zeichnungen sowie Gemälde aus Gallis produktivsten Jahren.

In Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Schloss Derneburg

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Galli, Langes Bild, 1985-1987 © Galli

8.9.2023 – 3.6.2024
La Chola Poblete: Guaymallén
Deutsche Bank „Artist of the Year" 2023

Guaymallén ist eine Gemeinde in der Provinz Mendoza in Argentinien. Hier wurde La Chola Poblete, „Artist of the Year" 2023 der Deutschen Bank, 1989 als Mauricio Poblete geboren. Hier wuchs sie auf, in ihren eigenen Worten „umgeben von einer Landschaft mit Olivenbäumen und Weinbergen, mit atemberaubenden Herbsttagen und der immer präsenten, sehr beeindruckenden Gebirgskette der Anden“. Die Ausstellung Guaymallén ist eine Hommage an ihre Wurzeln, an die Zeit des Aufwachsens als nichtbinärer, Indigener Teenager, in der sie zu zeichnen begann, Kunst und Popkultur erkundete und mit ihrer queeren Identität experimentierte.

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La Chola Poblete, 2023 © La Chola Poblete, Foto: Tomas Wurschmidt

19.4.2023 – 1.4.2024
The Struggle of Memory – Sammlung Deutsche Bank

„Will man Völker liquidieren … nimmt man ihnen zuerst das Gedächtnis. Man vernichtet ihre Bücher, ihre Bildung, ihre Geschichte. Und irgendwer schreibt ihnen andere Bücher, gibt ihnen eine andere Bildung und erfindet ihnen eine neue Geschichte. Das Volk beginnt langsam zu vergessen, was es war und was es ist. Die Welt rundum vergißt es noch schneller.“
– Milan Kundera, Das Buch vom Lachen und Vergessen, 1980

Gesellschaften brauchen Kontinuität und den Bezug zur Vergangenheit. Nur so lässt sich gesellschaftlicher Zusammenhalt bewahren. Menschen müssen wissen, woher sie kommen, um mit der Gegenwart und den Herausforderungen der Zukunft umgehen zu können.

Zu den verheerendsten Folgen des Sklavenhandels und des europäischen Kolonialismus in Afrika gehören die Entwertung und Zerstörung der vorkolonialen Geschichte und Kultur. Die afrikanischen Artefakte in den westlichen Museen stehen nicht nur für den Raub von Menschen und materiellem Erbe, der in den kolonisierten Ländern begangen wurde. Sie stehen auch für die rücksichtslose Unterwerfung, Aushöhlung und Zersetzung von Kultur. Restitution ist nur ein Schritt auf einem langen Weg, auf dem es darum geht, Erinnerungen zu rekonstruieren, kulturelle Identität nicht nur wiederherzustellen, sondern neu zu erfinden. Künstler*innen gehen dabei neue, andere Wege. Sie arbeiten sich durch Familienarchive, graben individuelle Geschichten und fast vergessene Überlieferungen aus. Oder sie imaginieren andere Machtverhältnisse und konstruieren alternative Erzählungen.

Kuratiert von Kerryn Greenberg, Freie Kuratorin und Co-Direktorin New Curators

The Struggle of Memory Part 1: 19.4. – 18.9.2023 | The Struggle of Memory Part 2: 6.10.2023 – 1.4.2024

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Jo Ractliffe, Details of Tiled Murals at the Fortaleza De São Miguel, depicting Portuguese Explorations in Africa 6, from the series 'Terreno Ocupado', 2007 © Jo Ractliffe. Courtesy of Stevenson, Cape Town / Johannesburg/ Amsterdam

29.7. – 14.8.2023
Leben in Bildern. Ein Portrait des Sehens für Rudolf Zwirner

Die Ausstellung spürt in einer Reflexion über Kunst den verschiedenen Stationen eines menschlichen Lebens nach. Werke unterschiedlicher Entstehungszeiten werden in spannungsreiche Dialoge gesetzt, anhand derer sich Rückschlüsse auf die existenziellen Themen des Menschen ziehen lassen.

Die Biografie des Galeristen Rudolf Zwirner ist seit 1956 in allen Aspekten seines Lebens intensiv mit der Kunst verbunden, deren Entwicklung er in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart maßgeblich prägte: beruflich als Galerist, Generalsekretär der documenta II, Mitgründer der weltweit ersten Kunstmesse und Kurator, aber auch privat im intensiven Austausch mit Künstlerinnen und Künstlern. Leben in Bildern. Ein Porträt des Sehens für Rudolf Zwirner, anlässlich seines 90. Geburtstags gezeigt, ist ein Plädoyer für die Kunst als wesentlicher Bestandteil der Conditio Humana. Die rund 80 Werke der Ausstellung, die aus Museen, Privatsammlungen und auch aus der Sammlung der Deutschen Bank stammen, die der Galerie Zwirner bedeutende Erwerbungen verdankt, entwerfen ein künstlerisches Porträt dieses beeindruckenden, facettenreichen Lebens. Sie stehen aber auch für die Konstanten, Brüche und Entwicklungen der Kunst seit der Nachkriegszeit und des Kunsthandels, den Zwirner entscheidend beeinflusste und prägte. Mit den meisten der in der Ausstellung vertretenen Künstlerinnen und Künstlern war Rudolf Zwirner bereits in der Frühphase ihrer Karriere verbunden und wirkte an ihren späteren Erfolgen mit.

Mit Georg Baselitz, Joseph Beuys, Louise Bourgeois, Serge Charchoune, Max Ernst, Dan Flavin, David Hockney, Martha Jungwirth, Konrad Klapheck, Astrid Klein, Maria Lassnig, Agnes Martin, Olaf Metzel, Henri Michaux, Piet Mondrian, Blinky Palermo, Francis Picabia, Sigmar Polke, Gerhard Richter, Cy Twombly, Andy Warhol und anderen.

8.3.– 10.7.2023
Isaac Julien: PLAYTIME

Mit Isaac Julien präsentiert das PalaisPopulaire den vielfach geehrten britischen Künstler und Filmemacher, der für seine beeindruckenden lyrischen Filme und Videoinstallationen bekannt ist. Fünf Jahre nach der tiefgreifenden globalen Finanzkrise stellte Julien 2013 den Film Playtime vor. Julien widmet sich hierin einer grundlegenden Fragestellung: Wie kann das Kapital visualisiert werden?
Erstmals in Deutschland zu sehen, ist Playtime aktueller denn je. Es geht um Vernetzung, Verflechtung und den Einfluss, den das Kapital, das sich jeder expliziten Darstellungsmöglichkeit entzieht, auf alle politischen, sozialen und gesellschaftlichen Bereiche hat. Und damit auch auf das Leben fast aller Menschen auf unserem Planeten.

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 Installationsansicht PalaisPopulaire "Isaac Julien: PLAYTIME" © Isaac Julien, Courtesy: Wemhöner Collection, Foto: Mathias Schormann

5.10.2022 – 27.2.2023
ESCRIBIR TODOS SUS NOMBRES – Spanische Künstlerinnen von 1960 bis heute

Helga de Alvear ist nicht nur seit Jahrzehnten die wohl wichtigste Galeristin Spaniens, sondern auch eine der bedeutendsten Sammlerinnen des Landes und Förderinnen spanischer Gegenwartskunst. Anlässlich der Einladung Spaniens als diesjähriges Gastland auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert das PalaisPopulaire in Kooperation mit dem Museo Helga de Alvear und der Botschaft von Spanien die Ausstellung ESCRIBIR TODOS SUS NOMBRES.

Die von Lola Hinojosa, Leiterin der Sammlung Performative Künste am Museo Reina Sofía, zusammengestellte Schau aus der Sammlung des Museo Helga de Alvear dokumentiert ein spannendes, aber wenig bekanntes Kapitel der spanischen Gegenwartskunst. Sie vereint Künstlerinnen, die geprägt von konstruktivistischen Traditionen, Minimal Art, Konzept- und Performancekunst eine ebenso reduzierte wie assoziative Formensprache entwickelten. Viele der älteren Künstlerinnen wie Elena Asins oder Aurèlia Muñoz, waren eng mit experimentellen Gruppen verbunden, die in Spanien in den letzten Jahrzehnten der Franko-Diktatur entstanden. Der Titel ESCRIBIR TODOS SUS NOMBRES (Schreibe all ihre Namen) ist einem Werk der Künstlerin Dora García aus dem Jahr 2001 entlehnt. In dieser Ausstellung geht nicht nur um die dringend notwendige Sichtbarkeit von Künstlerinnen, sondern auch auf die sehr spezifische Verbindung zu Poesie, Linguistik, Musik und Architektur, die die unterschiedlichen Generationen in dieser Ausstellung verbindet.

In Kooperation mit Museo de Arte Contemporáneo Helga de Alvear, Cáceres, und mit Unterstützung der Spanischen Botschaft und der Agencia Española de Cooperación Internacional para el Desarrollo (AECID).

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Soledad Sevilla, Los días con Pessoa, 2021 © VG Bild-Kunst, Bonn 2022, Foto: Mathias Schormann

10.9.2022 – 13.2.2023
LuYang: DOKU Experience Center

In Schanghai geboren, zählt LuYang zu den bedeutendsten asiatischen Gegenwartskünstler*innen und ist in diesem Jahr „Artist of the Year“ 2022 der Deutschen Bank. DOKU Experience Center fokussiert sich dabei ganz auf die virtuelle Reinkarnation namens Dokusho Dokushi, kurz DOKU. Der genderneutrale Avatar ist eine hyperrealistische Figur, deren Antlitz nach LuYangs Gesicht modelliert ist. Alle Gesichtsausdrücke und Bewegungsmuster werden von Tänzer*innen ausgeführt und dann mit der Motion-Capture-Technologie aufgezeichnet – einem Verfahren, das auf dieser Basis 3D-Modelle etwa für Videospiele generiert.

Wie in einem futuristischen Forschungslabor sind in der Ausstellung alle sechs digitalen Versionen von DOKU erlebbar. Präsentiert werden neben dem ersten narrativen Video DOKU the Self auch LuYangs eigens für die Schau konzipiertes Musikvideo DOKU the Matrix und die neue Serie Bardo #1, die den Avatar mit seinen jeweiligen Attributen in runden Mandala-Kompositionen zeigt.

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All artworks © LuYang, courtesy the artist and Société, Berlin, Foto: Mathias Schormann

27.4. – 22.8.2022
Opera Opera. Allegro ma non troppo

Oper – ein Wort, das sich vom italienischen Begriff für „Werk“ ableitet – ist ein im ständigen Wandel begriffenes Genre. Die Schau widmet sich diesem uritalienischen Thema und greift dabei auf eine breitangelegte Auswahl von Hauptwerken der Museumssammlung des MAXXI zurück. Aus der Perspektive der bildenden Kunst wird dabei die Faszination und das Potenzial der Oper als theatralisches Gesamtkunstwerk untersucht. Die Künstler*innen beschäftigen sich mit körperlichem Ausdruck, Maskierung, Inszenierung, Performativität, Erfahrungen von Raum und Klang. Mit dabei sind bedeutende Protagonist*innen der italienischen Gegenwartskunst wie Monica Bonvicini, Vanessa Beecroft, Luigi Ontani und Liliana Moro und internationale Künstler*innen wie William Kentridge, Olaf Nicolai, Susan Philipsz und Kara Walker. Eigens für die Ausstellung werden neue ortsspezifische Produktionen an drei internationale Künstler*innen vergeben.

Opera Opera. Allegro ma non troppo ist eine  Kooperation des PalaisPopulaire und MAXXI, Rome

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Michelangelo Pistoletto, Quadro di fili elettrici, 1967, © Michelangelo Pistoletto, Image Courtesy Fondazione MAXXI, Foto: Patrizia Tocci

17.3. – 18.4.2022
Intermezzo

Im Forum des PalaisPopulaire wird als Zwischenspiel die Schau Intermezzo präsentiert: Das Spiel und das Dazwischen in Illustration und Design nach Bruno Munari. Mit Marte Guixé, Silvia Maccariello, und Carlo Stanga.

Intermezzo ist eine Kooperation des PalaisPopulaire, mu.se, RAUM Italic und Corraini Edizioni.

15.9.2021 – 14.3.2022
Deutsche Bank "Artists of the Year" 2021

Vor gut einer Dekade initiierte die Deutsche Bank das Programm „Artist of the Year“. Anlässlich des 10. Jubiläums zeichnet sie nun erstmals drei Künstler*innen zugleich aus: Maxwell Alexandre (Brasilien), Conny Maier (Deutschland) und Zhang Xu Zhan (Taiwan).

Alle drei verbindet, dass sie über ungewöhnliche Wege zur aktuellen Kunst gekommen sind und sehr spezifische Lebenserfahrungen und kulturelle Einflüsse mitbringen.

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Maxwell Alexandre, Forbes Under 30, 2020 © A Gentil Carioca - Maxwell Alexandre; Conny Maier, Dominieren, 2021 © Conny Maier. Courtesy of König Galerie; Zhang Xu Zhan, Animal Story Series - A Flowing Piece of Shard, 2021 © Zhang Xu Zhan, courtesy of the artist and Project Fulfill Art Space

27.3.2021 – 28.2.2022
Ways of Seeing Abstraction – Arbeiten aus der Sammlung Deutsche Bank

Aspekte der abstrakten Kunst der Gegenwart stehen im Mittelpunkt der Schau aus der Sammlung Deutsche Bank. Die Auswahl umfasst Zeichnungen, Fotografien und signifikante Gemälde und Druckgrafiken aus den Jahren 1959 bis 2021.

Der Titel der Ausstellung verweist auf die vielfältigen „Wege“ der Künstler*innen, ungegenständliche Bildwelten zu schaffen und auf die gleichermaßen vielfältigen Möglichkeiten der Betrachter*innen, diese individuell wahrzunehmen und zu interpretieren.

Ways of Seeing Abstraction ist global konzipiert mit einer Auswahl von eher unbekannten oder selten gezeigten Werken international bekannter Künstler*innen wie Gerhard Richter oder Tadaaki Kuwayama und einer Reihe von Neu- und Wiederentdeckungen wie zum Beispiel Positionen von Rana Begum, Jennie C. Jones, Kapwani Kiwanga oder Wilhelm Müller.

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Rana Begum, WP412, WP410, WP411, 2020 © Rana Begum. Foto: Mathias Schorrmann

28.4. – 23.8.2021
Marc Brandenburg – Hirnsturm II

„Hirnsturm“ könnte eine Flut innerer Bilder sein, die in extremen Zuständen durch den Kopf schießt. Die Ausstellung des Berliner Künstlers Marc Brandenburg übersetzt diese Überflutung in eine räumliche Erfahrung. Die in Schwarzlicht getauchte Haupthalle der Schau zeigt ins Negativ verkehrte Zeichnungen.

Auf seinen Streifzügen durch Städte wie Berlin, London oder Barcelona hält Brandenburg alltägliche Motive fest. Häufig zeigen die Bilder, die er erst fotografiert, dann am Computer bearbeitet und anschließend abzeichnet, Freund*innen und Bekannte aus der Berliner Szene. Brandenburg nimmt in seiner Arbeit die Perspektive einer deutschen, schwulen „Person of Color“ ein, die in ihre unmittelbare Umgebung blickt und ein Leben dokumentiert, das sich vor allem in einem weißen Kontext abspielt.

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Installationsansicht "Marc Brandenburg – Hirnsturm II" © Marc Brandenburg, Foto: Mathias Schormann

9.10.2020 – 5.4.2021
K.H. Hödicke

Anfang 1960 gehört K.H. Hödicke zu den Anführern einer kleinen Gruppe junger, intellektueller Rebellen, die die Malerei revolutionieren. Die deutsche Nachkriegskunst hatte zuvor den Anschluss an die internationalen abstrakten Tendenzen gesucht, als diese neue Gruppe, jede Doktrin ablehnend, mit einer Wiederbelebung der figurativen Malerei kontert.

1957 war der jugendliche Hödicke nach Berlin gezogen und begann 1959 ein Studium der Malerei bei Fred Thieler an der Hochschule für Bildende Künste. Seine direkte Malerei prägte wiederum nachfolgende Künstler*innen, die in den 1980er-Jahren als Neue Wilde bekannt werden.

Mit Zeichnungen, Gemälden und Skulpturen ermöglicht diese Retrospektive einen umfassenden Überblick zu Hödickes unerschöpflichem Œuvre.

Installationsansicht "K.H. Hödicke" © VG Bild-Kunst, Bonn 2020, Foto: Mathias Schormann

10.6.2020 – 8.2.2021
Time Present – Fotografien aus der Sammlung Deutsche Bank

Time Present, die Ausstellung aus der Sammlung Deutsche Bank, widmet sich der internationalen Fotografie von den 1970er-Jahren bis heute. Die Schau untersucht, wie sich Künstler*innen mit der Zeit und den Grundfragen der Fotografie auseinandersetzen: Welche unterschiedlichen Realitäts- und Zeitebenen hält eine Aufnahme fest? Bildet sie tatsächlich einen bestimmten Moment ab? Ist das, was auf einem Foto zu sehen ist, Gegenwart oder Vergangenheit, Wirklichkeit oder Imagination?

Das Spektrum der Schau reicht von „Klassikern“ der deutschen Gegenwartsfotografie wie Bernd und Hilla Becher, Andreas Gursky und Candida Höfer, bis hin zu junger Fotokunst aus Afrika, Osteuropa, dem Nahen Osten und China, die heute die Sammlung mit prägt.

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Mathilde ter Heijne, Unknown Woman, #21, 2013; Unknown Woman, #28, 2013 © Mathilde ter Heijne, Photo: Mathias Schormann

6.5. – 14.9.2020
Christo und Jeanne-Claude: Projects 1963–2021 Ingrid & Thomas Jochheim Collection

Mit Christo and Jeanne-Claude: Projects 1963–2021 ehrt das PalaisPopulaire das wohl bekannteste Künstlerpaar der Gegenwart und gibt Einblicke in ihren kreativen Prozess über den Zeitraum von fast vier Jahrzehnten.

Werke aus der Sammlung Ingrid und Thomas Jochheim dokumentieren den Entstehungsprozess der Arbeiten des Künstlerduos. Im Mittelpunkt der Schau steht ein monumentales Kunstwerk, das Christo und Jeanne-Claude mit der deutschen Hauptstadt verbindet: die spektakuläre Verhüllung des Reichstags. Wie immer bei ihren ambitionierten Projekten dauerten die Vorbereitungen auch hier Jahrzehnte und waren von politischen Debatten begleitet.

Die Ausstellung beginnt mit Entwürfen für die Store Fronts aus dem Jahr 1965, nachgebauten, mit Tüchern verhängten Ladenfronten, und endet mit den Vorarbeiten für das letzte Projekt des Ausnahmeduos, der Verhüllung des Pariser Arc de Triomphe.

Installationsansicht "Christo and Jeanne-Claude: Projects 1963–2021" © Ingrid & Thomas Jochheim Collection, Foto: Mathias Schormann

10.2. – 2.3.2020
Xenia Hausner: This will have been another happy day!

This will have been another happy day! – damit bringt die österreichische Künstlerin Xenia Hausner ein Versprechen in den Raum, das durch die Vorwegnahme der Zukunft eine optimistische Gegenwart in Aussicht stellt und den Apparat der menschlichen Träume und Hoffnungen in Gang setzt.

Mit ihren großformatigen Gemälden, Bühnenbildskizzen, Objekten, assoziativem Material und Modellteilen sowie Figurinen von Arthur Arbesser nimmt Hausner Bezug auf ihr Bühnenbild für die Neuproduktion der Oper Der Rosenkavalier von Richard Strauss, inszeniert von André Heller, in der Berliner Staatsoper.

Die Schau ist die erste Kooperation zwischen der Staatsoper Unter den Linden und dem PalaisPopulaire.

Xenia Hausner, On fire, 2019 © Xenia Hausner. Courtesy Private Collection, Foto: Mathias Schormann

15.11.2019 – 31.1.2020
Das Totale Tanz Theater – 100 Jahre Bauhaus

Vor hundert Jahren träumten bereits die Bauhaus-Künstler Walter Gropius und Oskar Schlemmer von einem Ort, an dem Kunst und Technik zu neuen Erfahrungen verschmelzen, an dem sich die Grenzen zwischen Bühne und Zuschauerraum auflösen – von einem „Totaltheater“.

Das Totale Tanz Theater, eine Virtual-Reality-Inszenierung dieser Vision, nähert sich dieser Vision an. Die von Interactive Media Foundation konzipierte und realisierte Installation versetzt die Gäste in einen 400 Meter hohen Virtual-Reality-Dom. Mit VR-Brillen werden die Besucher*innen zu Akteur*innen in einem spektakulären Gesamtkunstwerk, das das Verhältnis von Mensch und Maschine im digitalen Zeitalter erkundet.

Tanzmaschine © Artifical Rome / Interactive Media Foundation

15.11.2019 – 2.3.2020
Caline Aoun: seeing is believing Deutsche Bank „Artist of the Year“

Als „Artist of the Year“ der Deutschen Bank zeigt Caline Aoun in reduzierten Versuchsanordnungen, wie sich Daten materiell manifestieren, wie untrennbar reale und virtuelle Welt tatsächlich miteinander verbunden sind.

Für Aoun gleicht die permanente Bilder- und Datenflut einem „Lärm“, der unser gesamtes Leben dominiert. Anstatt diesen medialen Lärm weiter zu verstärken, konzentriert sie ihn und gibt ihm eine materielle Dimension. Dies bezeichnet sie als Weg, „neue Erfahrungen, Formen von Stille, Leerstellen“ zu erzeugen, eine ästhetische Umgebung zu schaffen, die es ermöglicht, sonst kaum greifbare Zusammenhänge sinnlich zu erfassen und zu überdenken.

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Installationsansicht "Caline Aoun: seeing is believing" © Caline Aoun, Foto: Mathias Schormann

20.6. – 28.10.2019
summer of love – art, fashion, and rock and roll

Es war der Höhepunkt der Hippiebewegung: 1967 strömten Hunderttausende nach San Francisco, um den Summer of Love zu feiern. Eine Zeit tiefgreifender Veränderungen, nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in der Kunst, Mode und Musik. Vor dem Hintergrund des Vietnamkriegs wurde neben „Love & Peace“ auch „Participation“ – Mitwirkung und Teilhabe – zum Lebensgefühl einer ganzen Generation.

summer of love lässt diese kulturell und politisch bedeutenden Jahre lebendig werden und schlägt auch eine Brücke in unsere Zeit. Die von den Fine Arts Museums of San Francisco konzipierte Schau präsentiert über 150 Objekte und Dokumente des legendären Sommers: Psychedelic Art, ikonische Rockplakate, „Flower-Power“-Mode, rare Fotografien, Lightshow und Plattencover.

Bild von links nach rechts: Lee Conklin, Canned Heat, Gordon Lightfoot, Cold Blood, October 3-5, Fillmore West, 1968; Victor Moscoso, “Swirley,” Doors, Miller Blues Band, Haji Baba, April 14 & 15, Avalon Ballroom, 1967; Wes Wilson, Rorschach Test, Blues Project, It's a Beautiful Day, Nazz-Are Blues Band, April 5 - 7, Avalon Ballroom, 1968; Larry Stark, Rorschach Test II, Frumius Bandersnatch, Clear Light, Buddy Guy, June 14 - 16 Ballroom, 1968. Image Courtesy of the Fine Arts Museums of San Francisco. Foto Installationsansicht © Mathias Schormann

1.2.– 27.5.2019
Objects of Wonder. British Sculpture 1950s – Present. Skulpturen aus der Sammlung der Tate London

Mit rund 75 Meisterwerken aus der Sammlung der Londoner Tate zeigt Objects of Wonder, wie britische Künstler*innen seit 1950 die zeitgenössische Skulptur revolutioniert haben. Das Spektrum reicht von Ikonen der Nachkriegsmoderne wie Henry Moore und Barbara Hepworth bis zu den Stars der Young-British-Artists-Generation wie Damien Hirst und Tracey Emin, die mit einer provokanten Neonskulptur vertreten ist.

Dabei untersucht die Schau wichtige Strömungen in der Moderne und der Gegenwartskunst wie etwa die Transformation von Gegenständen des Alltags. Durch Verfremdung, Neukombination und Inszenierungen werden sie zu Objects of Wonder, die vergessene oder nur flüchtig wahrgenommene Dinge in neuem Licht zeigen.

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From left to right: Michael Bolus, 7th Sculpture, 1965 © The Estate of Michael Bolus; David Annesley, Swing Low, 1964 © David Annesley. Photo installation view: Mathias Schormann

27.9.2018 – 7.1.2019
The World on Paper. Sammlung Deutsche Bank – 300 Meisterwerke der Gegenwartskunst

The World on Paper ist die Eröffnungsausstellung des PalaisPopulaire, die mit rund 300 Highlights und Neuentdeckungen aus der Sammlung Deutsche Bank zeigt, welche Faszination Papier auf Künstler*innen seit der Nachkriegsmoderne ausübt und wie dieses Material auch im digitalen Zeitalter immer wieder neue Möglichkeiten eröffnet.

Die Schau bietet neue Einblicke in die Diversität, die Geschichte und die internationale Ausrichtung dieses außergewöhnlichen Bestandes. Zugleich verdeutlicht sie mit mehr als 130 künstlerischen Positionen – darunter Doug Aitken, Joseph Beuys, Ellen Gallagher, Sigmar Polke, Dieter Roth und Atsuko Tanaka – die globale Ausrichtung der Sammlung Deutsche Bank. Für die Kunst nach 1945 zählt sie zu den bedeutendsten Kollektionen mit dem Schwerpunkt Papier weltweit.

von links nach rechts: Joan Mitchell, Ohne Titel, 1977 © Estate of Joan Mitchell; Helen Marten, Ohne Titel, 2015 © Helen Marten, courtesy Sadie Coles HQ, London. Shirazeh Houshiary, Ohne Titel, 1989 © Shirazeh Houshiary, Foto Installationsansicht: Mathias Schormann