Täglich, wenn es das Wetter erlaubte, seit 1904, nahmen die Mitarbeiter*innen des Kodaikanal Solar Observatory in Indien die Sonne auf. Mehr als 100 Jahre Daten der Sonne. Fast elf Zyklen der Sonne. Mehr als 157.000 individuelle Porträts unseres nächst gelegenen Sterns.
One Hundred Thousand Suns thematisiert die Geometrie der Erde, des Mondes und der Sonne sowie die Verbindungen von Ereignis und Ort. One Hundred Thousand Suns ist eine andere Art der Darstellung der Sonne. Das Video, das materielle, ephemere, persönliche und historische Dimensionen umfasst, bezieht sich auf über 100 000 Porträts der Sonne, die über ein Jahrhundert lang im Sonnenobservatorium von Kodaikanal in Indien aufgenommen wurden.
Das Werk folgt der Entwicklung der Sonnenbeobachtung, beginnend mit frühen handgezeichneten Sonnenflecken auf Papier, über Glasplattenfotografie und Datensätze des Goddard Space Flight Center der NASA bis hin zu den eigenen Datensammlungen der Künstlerin, – wie Fotos, Zeichnungen, Videos und Interviews mit Beobachter*innen von Sonnenfinsternissen. One Hundred Thousands Suns verfolgt die Idee, dass der Ort, die Betrachter*innen und die Methoden der Beobachtung und Aufzeichnung vielfältige Interpretationen von Zeit, Daten und Erkenntnissen hervorbringen.
Jeder der vier Teile des Films entspricht einem „Paradigma“ der Sonnenbeobachtung und bringt uns die Sonne näher, die von Hand, mit Hilfe von lichtempfindlicher Emulsion und durch Stimmen und Erinnerungen dargestellt wird.
Paradigm (Site) … stellt die Instrumente und die Menschen des historischen Sonnenobservatoriums von Kodaikanal vor, die seit vier Generationen die Sonne beobachten. Außerdem wird die komplexe Geschichte des Observatoriums beschrieben, das bei seiner Gründung 1899 die Aufgaben des 1786 von der British East India Company gegründeten Madras Observatory übernahm.
Paradigm (Twin Suns) … zeigt die Sonne als etwas Bekanntes und zugleich völlig Unbekanntes. Diese Sektion basiert auf Sammlungen nie wiederkehrender Momente, festgehalten mit Hilfe der Glasplattenfotografie des 19. Jahrhunderts.
Paradigm (Eclipse) … ist eine Meditation über Licht und Erinnerung. Bilder der verfinsterten Sonne, eingefangen im Strahlengang des 60-Meter-Tunnelteleskops des Kodaikanal Solar Observatory, werden von den Stimmen von Beobachter*innen der Sonnenfinsternis begleitet, die ihr Leben dem Warten auf eine Finsternis im Mondschatten gewidmet haben.
Paradigm (Sun Drawings) … beschäftigt sich mit den Aufzeichnungen von Sonnenflecken, die ohne Hilfsmittel, nur auf Basis der der Beobachtung mit dem bloßen Auge zwischen 1902 und 1904 entstanden. Wie zeichnet man ein Objekt, das nicht nur unerforscht, sondern auch noch schwer zu verstehen, zu sehen und zu zeichnen ist?
One Hundred Thousand Suns wurde von Data as Culture am Open Data Institute (ODI) als Teil der Evidence & Foresight Online Artists’ Residency 2021–22 in Auftrag gegeben. Ein Teil der Recherche für dieses Werk wurde ermöglicht durch Five Million Incidents, 2019–20, gefördert vom Goethe Institut, Max Mueller Bhavan, New Delhi, in Zusammenarbeit mit Raqs Media Collective.
Informationen
Galerie 3
Rohini Devasher
One Hundred Thousand Suns, 2023
Vier-Kanal-Videoinstallation
25'15''
© Rohini Devasher
Täglich, wenn es das Wetter erlaubte, seit 1904,
nahmen die Mitarbeiter*innen des Kodaikanal Solar Observatory in Indien die Sonne auf.
Mehr als 100 Jahre Daten der Sonne.
Fast elf Zyklen der Sonne.
Mehr als 157.000 individuelle Porträts unseres nächst gelegenen Sterns.
One Hundred Thousand Suns thematisiert die Geometrie der Erde, des Mondes und der Sonne sowie die Verbindungen von Ereignis und Ort. One Hundred Thousand Suns ist eine andere Art der Darstellung der Sonne. Das Video, das materielle, ephemere, persönliche und historische Dimensionen umfasst, bezieht sich auf über 100 000 Porträts der Sonne, die über ein Jahrhundert lang im Sonnenobservatorium von Kodaikanal in Indien aufgenommen wurden.
Das Werk folgt der Entwicklung der Sonnenbeobachtung, beginnend mit frühen handgezeichneten Sonnenflecken auf Papier, über Glasplattenfotografie und Datensätze des Goddard Space Flight Center der NASA bis hin zu den eigenen Datensammlungen der Künstlerin, – wie Fotos, Zeichnungen, Videos und Interviews mit Beobachter*innen von Sonnenfinsternissen. One Hundred Thousands Suns verfolgt die Idee, dass der Ort, die Betrachter*innen und die Methoden der Beobachtung und Aufzeichnung vielfältige Interpretationen von Zeit, Daten und Erkenntnissen hervorbringen.
Jeder der vier Teile des Films entspricht einem „Paradigma“ der Sonnenbeobachtung und bringt uns die Sonne näher, die von Hand, mit Hilfe von lichtempfindlicher Emulsion und durch Stimmen und Erinnerungen dargestellt wird.
Paradigm (Site)
… stellt die Instrumente und die Menschen des historischen Sonnenobservatoriums von Kodaikanal vor, die seit vier Generationen die Sonne beobachten. Außerdem wird die komplexe Geschichte des Observatoriums beschrieben, das bei seiner Gründung 1899 die Aufgaben des 1786 von der British East India Company gegründeten Madras Observatory übernahm.
Paradigm (Twin Suns)
… zeigt die Sonne als etwas Bekanntes und zugleich völlig Unbekanntes. Diese Sektion basiert auf Sammlungen nie wiederkehrender Momente, festgehalten mit Hilfe der Glasplattenfotografie des 19. Jahrhunderts.
Paradigm (Eclipse)
… ist eine Meditation über Licht und Erinnerung. Bilder der verfinsterten Sonne, eingefangen im Strahlengang des 60-Meter-Tunnelteleskops des Kodaikanal Solar Observatory, werden von den Stimmen von Beobachter*innen der Sonnenfinsternis begleitet, die ihr Leben dem Warten auf eine Finsternis im Mondschatten gewidmet haben.
Paradigm (Sun Drawings)
… beschäftigt sich mit den Aufzeichnungen von Sonnenflecken, die ohne Hilfsmittel, nur auf Basis der der Beobachtung mit dem bloßen Auge zwischen 1902 und 1904 entstanden. Wie zeichnet man ein Objekt, das nicht nur unerforscht, sondern auch noch schwer zu verstehen, zu sehen und zu zeichnen ist?
Eine Übersetzung des Filmes ins Deutsche finden Sie hier.
One Hundred Thousand Suns wurde von Data as Culture am Open Data Institute (ODI) als Teil der Evidence & Foresight Online Artists’ Residency 2021–22 in Auftrag gegeben. Ein Teil der Recherche für dieses Werk wurde ermöglicht durch Five Million Incidents, 2019–20, gefördert vom Goethe Institut, Max Mueller Bhavan, New Delhi, in Zusammenarbeit mit Raqs Media Collective.
Weitere Werke aus dieser Ausstellung
Rohini Devasher: Borrowed Light
Reading into the Stars, 2013
Rohini Devasher
Terrasphere, 2015
Rohini Devasher
Atmospheres, 2015
Rohini Devasher
The Mirrored Sky, 2017
Rohini Devasher
Borrowed Light, 2024
Rohini Devasher
Sol Drawings, 2023
Shadow Portraits, 2023 und
Sol Drawings, 2023
Rohini Devasher