Reste eines Fundamentes? Ein Garten? Eine abstrakte Landschaft? Die Künstlerin Dineo Seshee Bopape hat Ziegelsteine zu Formationen angeordnet und verschiedene Materialien auf ihnen verteilt: Sand, Erde, Ton, Blattgold, Holzkohle, Asche, Kräuter und Weihrauch. Ihre Installation ist ein Denkmal gegen das Vergessen. Auf kleinen Holztafeln stehen Texte. Sie verweisen auf Akte des Widerstands der afrikanischen Bevölkerung gegen die Kolonialisierung. Dineo Seshee Bopape untergräbt damit die gängige Vorstellung, Afrikanerinnen und Afrikaner hätten der Eroberung ihres Landes nichts entgegengesetzt.
In besonderer Form erinnert sie an Robert Sobukwe, einen Kämpfer gegen die Apartheid und Mitbegründer des Pan Afrikanischen Kongresses, zur Neuordnung eines postkolonialen Afrikas. In der Zeit seiner Inhaftierung begrüßte Robert Sobukwe neue politische Gefangene indem er Erde in die Hand nahm und sie mit seiner zum Gruß geballte Faust umschloss. In Anspielung darauf hat Dineo Seshee Bopape hunderte kleiner Objekte aus Ton in ihrer Installation platziert, die von den geballten Fäusten afrikanischer Immigranten geformt wurden. Sie verweisen auf die Kraft zur Gestaltung der Erde durch gemeinsames Handeln.
Durch die im Raum verteilten Plattenspieler erklingt der Gesang des Quetzal – eines farbenprächtigen Vogels aus Südamerika. Über ihn wird gesagt, dass er stirbt, wenn er in Gefangenschaft kommt. Ebenso sind Wellengeräusche zu hören. Die Künstlerin hat sie an den Meeren aufgenommen, die den afrikanischen Kontinent umgeben. Mit der Klangkulisse aus Vogelgesang und Wellen erinnert sie an die nach Amerika verschleppten Sklavinnen und Sklaven.
Informationen
Dineo Seshee Bopape
*1981, Polokwane, Südafrika
Lebt und arbeitet auf der ganzen Welt
© Courtesy the artist and Sfeir-Semler Gallery Beirut / Hamburg
Foto: Mathias Schormann
Audioguide
Reste eines Fundamentes? Ein Garten? Eine abstrakte Landschaft? Die Künstlerin Dineo Seshee Bopape hat Ziegelsteine zu Formationen angeordnet und verschiedene Materialien auf ihnen verteilt: Sand, Erde, Ton, Blattgold, Holzkohle, Asche, Kräuter und Weihrauch. Ihre Installation ist ein Denkmal gegen das Vergessen. Auf kleinen Holztafeln stehen Texte. Sie verweisen auf Akte des Widerstands der afrikanischen Bevölkerung gegen die Kolonialisierung. Dineo Seshee Bopape untergräbt damit die gängige Vorstellung, Afrikanerinnen und Afrikaner hätten der Eroberung ihres Landes nichts entgegengesetzt.
In besonderer Form erinnert sie an Robert Sobukwe, einen Kämpfer gegen die Apartheid und Mitbegründer des Pan Afrikanischen Kongresses, zur Neuordnung eines postkolonialen Afrikas. In der Zeit seiner Inhaftierung begrüßte Robert Sobukwe neue politische Gefangene indem er Erde in die Hand nahm und sie mit seiner zum Gruß geballte Faust umschloss. In Anspielung darauf hat Dineo Seshee Bopape hunderte kleiner Objekte aus Ton in ihrer Installation platziert, die von den geballten Fäusten afrikanischer Immigranten geformt wurden. Sie verweisen auf die Kraft zur Gestaltung der Erde durch gemeinsames Handeln.
Durch die im Raum verteilten Plattenspieler erklingt der Gesang des Quetzal – eines farbenprächtigen Vogels aus Südamerika. Über ihn wird gesagt, dass er stirbt, wenn er in Gefangenschaft kommt. Ebenso sind Wellengeräusche zu hören. Die Künstlerin hat sie an den Meeren aufgenommen, die den afrikanischen Kontinent umgeben. Mit der Klangkulisse aus Vogelgesang und Wellen erinnert sie an die nach Amerika verschleppten Sklavinnen und Sklaven.
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