Will die Frau noch wachsen? Oder warum strickt sie sich ein so wahnsinnig langes Kleid? Die Künstlerin Eva Lootz hat dieses Foto gemacht und das Kleid und die strickende Frau zu einem Kunstwerk erklärt. Ein lebendes Kunstwerk, sozusagen. Genannt hat sie es: „Ella vive en el traje que se está haciendo“, das ist Spanisch und heißt: „Sie lebt in dem Gewand, das sie anfertigt“.
Ist es nicht ein gutes Bild dafür, dass man sich sein Leben selber „stricken“ kann? Vielleicht. Denn es kommt natürlich auch auf die Umstände an. Ob man arm ist oder reich. Ob die anderen einem erlauben, das zu tun, was man will, sich so zu zeigen, wie man ist. Und natürlich auch, ob man den Mut dazu hat.
Vielleicht hätte die Frau sich ja lieber einen anderen Stoff ausgesucht. Vielleicht mag sie Wolle gar nicht, aber ihr wurde gesagt, Wolle und Stricken sei nun mal was für Frauen. Das war nämlich früher so. Da durften sich Frauen nicht aussuchen, was sie tragen wollten und mussten das tragen, was ihnen gesagt wurde. Darauf spielt die Künstlerin mit diesem Kunstwerk auch an, denn sie ist in einer Zeit groß geworden, als das in Europa oft noch so war. Für die Frau auf dem Foto wird es auf alle Fälle nicht leicht sein, mit diesem Kleid zu laufen. Vielleicht hätte sie ein bisschen früher mit dem Stricken aufhören sollen.
Informationen
Eva Lootz
Lebt und arbeitet in Madrid, Spanien
Will die Frau noch wachsen? Oder warum strickt sie sich ein so wahnsinnig langes Kleid? Die Künstlerin Eva Lootz hat dieses Foto gemacht und das Kleid und die strickende Frau zu einem Kunstwerk erklärt. Ein lebendes Kunstwerk, sozusagen. Genannt hat sie es: „Ella vive en el traje que se está haciendo“, das ist Spanisch und heißt: „Sie lebt in dem Gewand, das sie anfertigt“.
Ist es nicht ein gutes Bild dafür, dass man sich sein Leben selber „stricken“ kann? Vielleicht. Denn es kommt natürlich auch auf die Umstände an. Ob man arm ist oder reich. Ob die anderen einem erlauben, das zu tun, was man will, sich so zu zeigen, wie man ist. Und natürlich auch, ob man den Mut dazu hat.
Vielleicht hätte die Frau sich ja lieber einen anderen Stoff ausgesucht. Vielleicht mag sie Wolle gar nicht, aber ihr wurde gesagt, Wolle und Stricken sei nun mal was für Frauen. Das war nämlich früher so. Da durften sich Frauen nicht aussuchen, was sie tragen wollten und mussten das tragen, was ihnen gesagt wurde. Darauf spielt die Künstlerin mit diesem Kunstwerk auch an, denn sie ist in einer Zeit groß geworden, als das in Europa oft noch so war. Für die Frau auf dem Foto wird es auf alle Fälle nicht leicht sein, mit diesem Kleid zu laufen. Vielleicht hätte sie ein bisschen früher mit dem Stricken aufhören sollen.
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