Als erster narrativer Film stellt DOKU the Self, der seine Premiere auf der diesjährigen Biennale von Venedig hatte, sechs virtuelle Reinkarnationen von LuYang vor. Diese Avatare, die an Superhelden, Gaming- und Anime-Figuren, aber auch an Gottheiten und Dämonen erinnern, verkörpern unterschiedliche Aspekte von LuYangs Selbst. Dabei repräsentiert jeder einen der sechs Bereiche des karmischen Lebensrads, als Samsara bezeichnet – und verweist auf den ewigen Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt. Bei LuYang nimmt Samsara unterschiedliche Formen an: virtuelle Landschaften, die Erlebniswelten in Videospielen gleichen, oder eine Art gigantisches Reinkarnations-Roulette, das vom Spielenden mit einer Game-Konsole gesteuert werden kann. Der Film ist allerdings von einer dramatischen realen Erfahrung inspiriert, die LuYang 2020 bei einem Flug durch ein schweres Gewitter machte, das fast zum Absturz führte. In atemberaubenden Bildern und Tanzszenen wird geschildert, wie LuYangs DOKU-Reinkarnationen Stadien der Ekstase und Freude, des Leids und des Todes durchleben. DOKU ist die Kurzform des japanischen „Dokusho Dokushi“, eine buddhistische Weisheit die mit „Alleine sterben, alleine geboren werden“ übersetzt werden kann. LuYang zeigt dabei unterschiedliche Welten, die durch das Festhalten am Ego und Verharren im dualistischen Denken entstehen – einer Vorstellung des Selbst, das sich nur durch Gegensätze definiert: ich/du, gut/schlecht, natürlich/künstlich, männlich/weiblich. Der Weg aus dieser selbst konstruierten Einschränkung ist die völlige Auflösung des Körpers und des Selbst, das loslässt und akzeptiert, dass nichts von Dauer ist, wie DOKU the Self drastisch vorführt. Am Ende des Films wird DOKU Human, LuYangs menschlichste Inkarnation, von Geiern angefressen, steigt wie eine Rakete in die Stratosphäre empor und zersplittert in unzählige kristalline Partikel. Mit diesen Diamantensplittern verweist LuYang auf das Diamant-Sutra des Mahayana-Buddhismus, in dessen Zentrum das nichtdualistische, vom Ego befreite Denken steht. Auch das Gehirn des Avatars, das sowohl physisch als auch sinnbildlich für das Denken steht und schließlich alleine in der Schwärze des Alls treibt, muss sich zersetzen, damit die Illusion des Selbst zerstört wird.
Informationen
LuYang
Als erster narrativer Film stellt DOKU the Self, der seine Premiere auf der diesjährigen Biennale von Venedig hatte, sechs virtuelle Reinkarnationen von LuYang vor. Diese Avatare, die an Superhelden, Gaming- und Anime-Figuren, aber auch an Gottheiten und Dämonen erinnern, verkörpern unterschiedliche Aspekte von LuYangs Selbst. Dabei repräsentiert jeder einen der sechs Bereiche des karmischen Lebensrads, als Samsara bezeichnet – und verweist auf den ewigen Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt. Bei LuYang nimmt Samsara unterschiedliche Formen an: virtuelle Landschaften, die Erlebniswelten in Videospielen gleichen, oder eine Art gigantisches Reinkarnations-Roulette, das vom Spielenden mit einer Game-Konsole gesteuert werden kann.
Der Film ist allerdings von einer dramatischen realen Erfahrung inspiriert, die LuYang 2020 bei einem Flug durch ein schweres Gewitter machte, das fast zum Absturz führte. In atemberaubenden Bildern und Tanzszenen wird geschildert, wie LuYangs DOKU-Reinkarnationen Stadien der Ekstase und Freude, des Leids und des Todes durchleben. DOKU ist die Kurzform des japanischen „Dokusho Dokushi“, eine buddhistische Weisheit die mit „Alleine sterben, alleine geboren werden“ übersetzt werden kann. LuYang zeigt dabei unterschiedliche Welten, die durch das Festhalten am Ego und Verharren im dualistischen Denken entstehen – einer Vorstellung des Selbst, das sich nur durch Gegensätze definiert: ich/du, gut/schlecht, natürlich/künstlich, männlich/weiblich. Der Weg aus dieser selbst konstruierten Einschränkung ist die völlige Auflösung des Körpers und des Selbst, das loslässt und akzeptiert, dass nichts von Dauer ist, wie DOKU the Self drastisch vorführt.
Am Ende des Films wird DOKU Human, LuYangs menschlichste Inkarnation, von Geiern angefressen, steigt wie eine Rakete in die Stratosphäre empor und zersplittert in unzählige kristalline Partikel. Mit diesen Diamantensplittern verweist LuYang auf das Diamant-Sutra des Mahayana-Buddhismus, in dessen Zentrum das nichtdualistische, vom Ego befreite Denken steht. Auch das Gehirn des Avatars, das sowohl physisch als auch sinnbildlich für das Denken steht und schließlich alleine in der Schwärze des Alls treibt, muss sich zersetzen, damit die Illusion des Selbst zerstört wird.
Weitere Werke aus dieser Ausstellung
LuYang
LuYangs Kosmos
Sechs Reinkarnationen: die DOKU-Avatare
DOKU Human
DOKU Heaven
DOKU Asura
DOKU Animal
DOKU Hungry Ghost
DOKU Hell
DOKU Bardo #1, 2022
DOKU Mind Matrix, 2022