Kara Walker

The Invisible Beauty, 2001

Informationen

Standort Galerie 2
Künstler*in

Kara Walker

*1969, Stockton, USA

lebt und arbeitet in New York, USA

Titel

The Invisible Beauty, 2001
Aus der elfteiligen Serie American Primitives, 2001

Technik Gouache auf Papier, montiert auf Masonite
Copyright © Kara Walker
Kunstwerknummer AW102

Audioguide

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Der schemenhafte Umriss einer Frau in einer Landschaft, die ebenfalls nur angedeutet ist. Alles um sie herum verschwimmt in einem hellen Nebel. Im Kontrast dazu zeichnet sich im Vordergrund, schwarz und scharf umrissen, Vegetation ab. Auch der untere Teil der Frau ist auf diese Weise scherenschnittartig dargestellt: ein Stück Kleidung und ihre nackten Füße. Wie ein schwarzes Fundament, in dem sie verankert ist – oder gefesselt.

Löst sie sich davon? Ist sie belastet? Verwandelt sie sich? In eine andere Persönlichkeit oder in eine verblassende Erinnerung? Im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert, vor der Erfindung der Fotografie, war der Scherenschnitt eine beliebte Freizeitbeschäftigung des gehobenen Bürgertums und Adels in Europa und Nordamerika. Walker erlangte in den 1990er Jahren internationale Bekanntheit mit Werken, die sich diese Technik aneigneten, aber eine alternative, brutale Reflexion der Vergangenheit lieferten.

Kara Walkers Zeichnungen sind oft rätselhaft. Sie erinnern an Märchen, romantische Skizzen oder skurrile Traumlandschaften. Häufig erzählt die Künstlerin damit grausame Geschichten von Sklaverei, Folter und Mord, zeigt sexuelle Gewalt und erotische Fantasien.

Die Künstlerin bezeichnet sich selbst als „unzuverlässige Erzählerin“. In ihren Zeichnungen kombiniert sie historische Fakten mit Mythen, Folklore und Bildern aus ihrer Fantasie, um Fragen der Identität und Geschichte zu erforschen. Die Werke erinnern an die historische Sklaverei im amerikanischen Süden, verweisen aber auch auf das polarisierte Amerika von heute.

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