Berni Searle

Traces, 1999

Informationen

Standort Galerie 2
Künstler

Berni Searle

*1964, Kapstadt, Südafrika

lebt und arbeitet in Kapstadt, Südafrika

Titel Traces, 1999
From the series Colour Me, 1998-2000
Technik Digitaldruck auf Transparentpapier, Kurkuma, Paprika und gemahlene Nelken
Copyright Installationsansicht PalaisPopulaire 2023 © Courtesy the artist, Foto: Mathias Schormann
Kunstwerk-Nr. AW103

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„Color Me“ – „Färbe mich“ betitelt die Künstlerin Berni Searle eine Performance-Serie aus den späten 1990er Jahren, in der sie sich oft nackt darstellt, von Kopf bis Fuß mit Gewürzen bestäubt. Die Farbe, die ihre Haut bedeckt, variiert je nach Gewürz: Paprikarot, Kurkumawurzelgelb oder das Braun gemahlener Nelken. Steht sie wieder auf, bleibt der weiße Abdruck ihrer Gestalt zurück.

Der intensive Geruch der Gewürze ist für Berni Searle Träger von Erinnerungen an Familie, Herkunft und Gemeinschaft. Die Gewürze stehen für die Verschmelzung unterschiedlicher kulinarischer Traditionen und die gemeinschaftsstiftende Funktion von Essen. Berni Searle stammt aus Kapstadt in Südafrika, das im 17. Jahrhundert als Handelsbasis der Niederländischen Ostindien-Kompanie wichtiger Umschlagplatz für Gewürze war. Paprika, Kurkuma und Gewürznelken sind seitdem traditioneller Bestandteil in der Küche der Kap-Malaien, Nachkommen von Sklavinnen und Sklaven, die aus Südostasien an das Kap der Guten Hoffnung verschleppt wurden.

Mit den Farben der Gewürze auf ihrer Haut und den Waagen, die sie unter die Bilder stellt, spielt die Künstlerin auf die rassistische Klassifizierung von Menschen nach Hautfarben durch das Apartheid-Regime an. Die Zuordnung zu einer bestimmten Gruppe bestimmte, wo und wie ein Mensch leben durfte. Für Menschen gemischter Herkunft, zu denen auch Searle zählt, war das besonders herausfordernd, weil Mitglieder einer einzigen Familie oft unterschiedlich klassifiziert wurden.

„Ich denke, meine Arbeit spiegelt unterschiedliche rassische und politische Erfahrungen wider – aber ich glaube nicht, dass meine Werke dadurch begrenzt sind. Sie spiegeln den Wunsch wider, mich auf verschiedene Weise zu präsentieren, um dem Bild entgegenzuwirken, das mir auferlegt wurde. Das Vorhandensein und Fehlen des Körpers in der Arbeit weist auf die Idee hin, dass die eigene Identität nicht statisch ist und sich ständig im Fluss befindet.“ - Zitat Berni Searle

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