Der Fotograf Mohamed Camara zeigt uns in seiner Serie Certains Matins intime Augenblicke aus dem Alltag in Bamako, der Hauptstadt von Mali: Auf einer Mauer sehen wir die Schatten einer Frau und eines Manns, die sich gegenüberstehen. Aber was läuft zwischen den beiden? Küssen sie sich gleich? Streiten sie sich? Ist die Szene inszeniert oder hat Camara die beiden spontan fotografiert?
Viele Bilder Camaras entfalten ihre volle Wirkung oft erst im Zusammenspiel mit den Titeln. Etwa das Bild, in dem seine junge Cousine im Kleid einer Erwachsenen posiert. Die Protagonistin dieser bizarren Szene könnte auch ein Gewaltopfer sein. Doch der unbeschwerte Titel klärt auf: „An manchen Morgen macht meine Cousine Dinge mit mir, die ich nicht verstehe!“
Auf dem dritten Bild macht sich jemand gerade für das muslimische Morgengebet bereit. Ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt, bleibt unklar, denn, während die Hände von der Morgensonne hell beleuchtet werden, liegt der Oberkörper im Schatten. Der Hell-Dunkel-Kontrast deutet an, dass man das Gebet auch als Brücke zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren verstehen kann.
Mohamed Camara bekam als Sechzehnjähriger ein Buch über Fotografie in die Hände und dachte: das möchte ich auch. Er begann mit einem geliehenen Fotoapparat. Schon seine erste Serie aus dem Jahr 2001 fand international Anklang, noch als Teenager konnte er in Paris und London ausstellen.
Informationen
Mohamed Camara
*1985, Bamako, Mali
lebt und arbeitet in Bamako, Mali
Certains matin no. 61 au réveil…. (Some Mornings on Walking…), 2006
Aus der Serie Certains matins (Some mornings), 2004-2006
Audioguide
Der Fotograf Mohamed Camara zeigt uns in seiner Serie Certains Matins intime Augenblicke aus dem Alltag in Bamako, der Hauptstadt von Mali: Auf einer Mauer sehen wir die Schatten einer Frau und eines Manns, die sich gegenüberstehen. Aber was läuft zwischen den beiden? Küssen sie sich gleich? Streiten sie sich? Ist die Szene inszeniert oder hat Camara die beiden spontan fotografiert?
Viele Bilder Camaras entfalten ihre volle Wirkung oft erst im Zusammenspiel mit den Titeln. Etwa das Bild, in dem seine junge Cousine im Kleid einer Erwachsenen posiert. Die Protagonistin dieser bizarren Szene könnte auch ein Gewaltopfer sein. Doch der unbeschwerte Titel klärt auf: „An manchen Morgen macht meine Cousine Dinge mit mir, die ich nicht verstehe!“
Auf dem dritten Bild macht sich jemand gerade für das muslimische Morgengebet bereit. Ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt, bleibt unklar, denn, während die Hände von der Morgensonne hell beleuchtet werden, liegt der Oberkörper im Schatten. Der Hell-Dunkel-Kontrast deutet an, dass man das Gebet auch als Brücke zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren verstehen kann.
Mohamed Camara bekam als Sechzehnjähriger ein Buch über Fotografie in die Hände und dachte: das möchte ich auch. Er begann mit einem geliehenen Fotoapparat. Schon seine erste Serie aus dem Jahr 2001 fand international Anklang, noch als Teenager konnte er in Paris und London ausstellen.
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